Rosinenbomber über Tannheim


Lebendige Geschichte erlebt man nur sehr selten. Zur Erinnerung an die Berliner Luftbrücke konnte man am 18. und 19. Juni in Tannheim bei Memmingen ein ganz besonderes Spektakel erleben. 

 

Die Berliner Luftbrücke diente der Versorgung der Stadt Berlin durch Flugzeuge der Westalliierten, nachdem die sowjetische Besatzungsmacht die Land- und Wasserwege nach West-Berlin vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949 durch die Berlin-Blockade gesperrt hatte. Die Verantwortlichen rechneten anfangs damit, dass eta 750 Tonnen täglich transportiert werden könnten. Ende Juli 1948 konnte man damit schon bei über 2.000 Tonnen pro Tag befördern - und so das Überleben der Bevölkerung sichern. Transportiert wurden die lebensnotwendigen Güter wie Nahrungsmittel, Kleidung aber vor allem Steinkohle für Kraftwerke und Heizungen mit Flugzeugen. Der Name „candy bomber“ (zu deutsch „Rosinenbomber“) geht zurück auf den amerikanischen Piloten Gail Halvorsen, der Süßigkeiten (“candy” (deutsch: „Bonbon, Süßigkeit“)) wie Schokoladentafeln und Kaugummis an selbstgebastelte Taschentuch-Fallschirme band und diese vor der Landung in Tempelhof für die wartenden Kinder abwarf. Als Halvorsens Vorgesetzte durch die Berliner Presse von den Abwürfen erfuhren, zog die Aktion bald weite Kreise und viele seiner Kollegen folgten ihm. (Quelle: Wikipedia)

 

Anlässlich des 70 jährigen Jubiläums der Luftbrücke überflogen bereits am 16. Juni 20 Rosinenbomber Berlin. Geplant war eigentlich, Süßigkeiten abzuwerfen, das Brandenburger Tor zu überfliegen und anschließend auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof zu landen. Mangels behördlicher Genehmigung durfte jedoch keine einzige Maschine landen und die lange geplante Aktion platze somit. Während die Maschinen in Berlin also nur im Überflug bestaunt werden konnten, hatten Besucher am 18. und 19. Juni in Tannheim bei Memmingen die einzigartige Gelegenheit, ein Stück Geschichte hautnah zu erleben.

 

Am Dienstagnachmittag überflog die Placid Lassie, eine Maschine der C-47 Dakota-Flotte aus den USA in Begleitung mehrerer kleinerer Flugzeuge Memmingen um dann auf dem nahegelegenen Flugplatz Tannheim zu landen. Fast frei zugänglich durfte die Placid Lassie hier einfach auf der grünen Wiese „parken“. Die Crew freute sich sichtlich über diesen herzlichen Empfang.Doch das eigentliche Highlight war das Flugprogramm am Mittwoch. In insgesamt 5 Loads lieferte die Dakota Fallschirmspringer über dem Landeplatz ab, darunter auch sogenannte Rundkappen. Während Freifaller ihre Schirme im Flug von Hand öffnen müssen, öffnen die Rundkappenschirme automatisch beim Sprung aus der Luke. Allerdings beträgt die Flughöhe beim Absprung nur zwischen 300 und 400 Metern. Da darf also nichts schief gehen. Bei bestem Sommerwetter konnten alle Springer sicher und glücklich landen und sich zusammen mit den Zuschauern an diesem einmaligen Erlebnis erfreuen. 

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